04. bis 06.03.2013 22. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium Teilhabe 2.0 - Reha neu denken? in Mainz

veranstaltet von
Deutsche Rentenversicherung Bund
Deutsche Rentenversicherung Rheinland-Pfalz
in Zusammenarbeit mit
Deutsche Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften (DGRW)
und
11. Anwenderkonferenz der Internationalen Klassifikation für Gesundheit, Funktion und Behinderung (ICF) der WHO 2005

Die ICF nach WHO 2005 klassifiziert die funktionelle Gesundheit. Der Patient/der Klient/der behinderte Mensch/der Mensch mit erworbenem Hirnschaden oder schlicht der kranke Mensch wird nicht nur nach klinischen Diagnosen, Nebendiagnosen und Handicaps klassifiziert. Die bio-psycho-sozialen Möglichkeiten und die entsprechend vorhandenen Fähigkeiten (Ressourcen) sind der Ausgangspunkt für die gesellschaftliche und berufliche Teilhabe im normalen Alltag. Es geht um die sozialen Rollen unserer erkrankten Menschen und die damit verbunden Möglichkeiten, in diesen Rollen wieder als Vater, Opa, Ehefrau oder selbstbestimmender, in allen Aktivitäten unterstützter Heimbewohner am normalen Leben teilzuhaben. Die Therapeuten arbeiten an der Sprache, der Selbstversorgung, der Mobilität, den interpersonellen Beziehungsmöglichkeiten, an dem Erwerb und der Anwendung von Wissen. Dabei geht es nicht um die künstlichen Therapiesituationen, sondern um Leistungsfähigkeit im Alltag. Kann ein Patient unter therapeutischen Bedingungen Kommunikation entwickeln, dann ist die gleiche Leistung an der Kasse im Supermarkt vielleicht nicht umsetzbar. Die Orte der Therapie und die Therapiebedingungen müssen perspektivisch neu überdacht werden. Leistungsfähigkeiten unter therapeutischen künstlichen Bedingungen haben selten etwas mit der Leistung in der Wirklichkeit zu tun. In der alltäglichen Wirklichkeit gibt es Kontextfaktoren (bezogen auf den Patienten und seine Umwelt), welche die Fähigkeiten sich zu Bewegen, sich Selbst zu versorgen, zu kommunizieren usw., oft um ein Vielfaches reduzieren.

Neues von der Konferenz:

  • ICF Machbarkeitsstudie in der Bundesrepublik Deutschland
  • Deutscher Verband für Rehabilitation „Förderung der breiten ICF Nutzung im Rehabilitationswesen“
  • Daten zur gesellschaftlichen Teilhabe und Teilhabe am Arbeitsleben
  • ab April ein ICF Lotse im Internet
  • Dr. Thomas Ewert (Bayrisches Landesamt für Gesundheit....): die ICF ist kein Instrument für die medizinische Qualitätssicherung, sondern ein Instrument zur organisatorischen Qualitätssicherung

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